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AutorenbildPaul

Erfahrungsbericht: "DETECTIVE - ein Krimi Brettspiel"

Rätselspaß als FBI Sonderermittler: Für wen ist Detective "geeignet" und was solltest du unbedingt vor Beginn des Spiels organisieren?


Detective ist ein Krimi Brettspiel für die etwas routinierten Exitgamer. Der Schwierigkeitsgrad trifft es mit Level “mittel" bis "hoch” sicher angemessen und bringt dich auf jeden Fall aufgrund der Komplexität der Vielzahl an Lösungswegen des Öfteren an deine Grenzen als Kriminalermittler - rauchende Köpfe garantiert!


Wir reflektieren in diesem Erfahrungsbericht aus der Sicht von zwei Ermittlern. Bis zu Fünf können es werden. Wir empfehlen zwei bis maximal vier Mitspieler insgesamt. Ganz ehrlich - auch wir haben zwei der Fälle am Ende nicht beim ersten Anlauf gelöst. Dabei sollte genau das auch der Reiz sein.


Nervennahrung unbedingt bereit halten!!


Nun erst einmal ein paar Tipps zur Vorbereitung:


Sorge unbedingt vor, indem du dir den ein oder anderen süßen Snack (z.B. Schokolade oder Obst) bzw. koffeinhaltige Getränke (Tee oder Kaffee) bereitstellst. Organisiere besser im gleichen Zug eine Pinnwand oder ein Whiteboard, um die Gedanken auf diese kleine Leinwand projizieren zu können. Weitere Notizen kannst du auf einem Schmierzettel vermerken. Schließlich fällt es nicht leicht, alle Charakter im Blick zu haben. Oft lernst du neue Kollegen, Freunde, Nachbarn oder weitere Familienmitglieder kennen, die auch etwas gesehen, gehört oder sogar selber mitgewirkt haben könnten. Manchmal brauchst du diese eine Zeit lang überhaupt nicht und auf einmal sind sie für einen der nachfolgenden Fälle doch entscheidend und liefern wichtige Hinweise zur Aufklärung des Falls. Daher solltest du eine Möglichkeit finden, die dazugehörigen Kurzprofile aller Verdächtigen auf einen Blick bereit zu halten.

Zu guter Letzt benötigst du einen Laptop. Zu gegebener Zeit erhältst du einen Zugang zur Antares-Datenbank, in der du die Ermittlungen wie Berichte oder Untersuchungen sowie Personalakten suchst, einpflegst oder noch gesperrte Datenbankbereiche öffnest.


Wie ist das Exitgame grundsätzlich konzipiert und was erwartet dich?


Das Kennerspiel der Jahres 2019 ist auch 2021 immer noch echt wahnsinnig unterhaltsam, spannend, realgetreu und aufregend zugleich. Die Verkettung der fünf Fälle, die du nacheinander - jeden für sich - lösen wirst, sorgt für zusätzlichen Rätselspaß in kleiner Runde. Immer wieder heißt es, eine neue Spur aufzunehmen und zwischen einer Vielzahl (oft mehr als vier oder fünf) Optionen zu wählen - und das über das komplette Spiel hinweg. Beachte dabei, dass sich jeder Fall auf mehreren Wegen lösen lässt. Es gibt dabei keine Karte oder Kapitel, welche dich zum Sieger erklärt. Außerdem wirst du niemals das gesamte Kartendeck zu Augen bekommen. Das heißt, es kommt am Ende darauf an, wie du die vorliegenden Informationen zu einem schlüssigen Gesamtbild zusammenfügst. Grundsätzlich gibt es immer eine vorgeschriebene Tagesanzahl (auf dem Spielbrett, nicht in Wirklichkeit ;) ) innerhalb welcher der Fall gelöst werden muss - ganz wie im wahren Leben mit Feierabend und Überstunden, die bei Bedarf gemacht werden können.


Schließlich variieren die Einsatzorte als Sonderermittler des FBI, die einer geheimen Taskforce für Kriminalverbrechen angehören, zwischen der Zentrale, dem Gericht, dem Polizeirevier oder einem ehemaligen oder sogar frischen Tatort. Jeder Zug kostet eine bestimmte Anzahl an Ermittlungsstunden. Überstunden kosten sogenannte Stressplättchen, die am Ende mit den Punkten der richtig beantworteten Fragen verrechnet werden. Deswegen solltest du, wie eben auch im echten Leben, Überstunden nur mit Bedacht machen und zwei Mal überlegen, ob es wirklich sinnvoll ist, jedem Hinweis nachzugehen. Ob du auf der richtigen Spur bist oder zumindest einen entscheidenden Hinweis gefunden hast, signalisieren dabei die zu gewinnenden Behördenplättchen. Kleiner Bonus: Mit diesen können auch die eigenen Fähigkeiten erweitert werden. Vielleicht triffst du im Rahmen der Ermittlungen auch auf eine der sogenannten Storykarten. Diese helfen dir zwar nicht im aktuellen Fall, dafür aber dann in einem der darauffolgenden Fälle und können quasi vorab wichtige Extrahinweise liefern.


Wie jeder gute Detective wirst auch du lernen, deinen Instinkt einzusetzen.


Mit dem aus Spezialisten selbst zusammengestellten Team erhältst du sogar Einblick in Polizeiberichte, in denen die Verdächtigen verhört wurden. Mit sogenannter Fertigkeitsplättchen wird das Team in die Lage versetzt, tiefer zu recherchieren oder weiterer Zeugen zu vernehmen. So kannst du auch Beweismaterialien oder Proben vom Tatort im Labor nochmals auf Unstimmigkeiten untersuchen lassen. Hier stehen natürlich nur die modernsten Analyseverfahren zur Überführung der Attentäter zur Verfügung. Bestimmt stößt du bei der erneuten Befragung von Zeugen aus Gerichtsverhandlungen auch mal auf Hinweise, die dich leider nicht wirklich zum gewünschten Ziel führen.


Achte darauf, alle Hinweise nachvollziehbar und übersichtlich zusammenzutragen.


Nur so kannst du am Ende alle Fragen (oder zumindest die Mehrzahl) im Abschlussbericht richtig beantworten. Glücklicherweise läuft während des gesamten Spiels keine Sanduhr nach deren Ablauf der Fall in einer festgelegten Anzahl an Stunden gelöst sein muss. Daher ist es möglich, die ein oder andere Denkpause einzulegen. Auch Spaziergange, um das bisher Erfahrene zu besprechen, können sehr hilfreich sein.


Inhaltlich wollen und dürfen wir natürlich nicht zu viel verraten. Schließlich soll der Spielspaß ja im Vordergrund stehen. Lösungen oder Hinweise werden wir auch nicht vorweg nehmen, da du mit deinen Teamkameraden deinen eigenen Weg finden solltest. Wenn Du Lust auf einen Austausch hast, dann schreib uns doch sehr gerne (blog[at]tourific.de)!


Unser Spiel Setup - bewusst etwas verzerrt. Es soll sich ja bitte niemand Informationen von unserem Whiteboard erschleichen!! ;)


Doch eine Einschätzung unsererseits möchten wir natürlich nicht vorenthalten.


Der erste Fall hat uns fast zur Verzweiflung getrieben! Wir konnten ihn nicht beim ersten Mal aufklären, und haben uns fast etwas entmutigen lassen. Alle Informationen zu löschen und noch mal vor vorne zu beginnen, hat uns mit einem komischen Gefühl zurück gelassen. Doch die Entscheidung war goldrichtig, da wir so erst richtig in das "Detective-Leben" eingetaucht sind, und wir dann auch die Spielregeln richtig verinnerlicht hatten. Vielleicht hat uns im ersten Anlauf auch etwas die "Kaltschnäuzigkeit" gefehlt.


Am besten gefallen hat uns der dritte Fall, in dem du einem Entführer auf die Schliche kommen musst, um eine entführte junge Frau zu retten. Sehr aufregend! Außerdem kannst du die Zentrale nicht verlassen, was den Ermittlungsradius zusätzlich deutlich einschränkt. In dem Fall überschlagen sich die Ereignisse nahezu!


Die Ermittlungsarbeit hat uns eine Menge Freude bereitet und uns an unsere Grenzen geführt. Genial ist die Nähe zur Realität. Es geht um tatsächlich geschehene Ereignisse und reale Städte, Brücken und Gewässer. Wir sind richtig in die Geschichte eingetaucht, haben bergeweise Notizen produziert, recherchiert, Theorien aufgestellt und wieder verworfen, literweise Kaffee getrunken und Süßigkeiten genascht. Kurzum: Wir haben uns wie Detektiven gefühlt! Ganz kleines Manko: Freitag und Samstag Abend ist die Antares Datenbank sehr beliebt und deswegen manchmal ziemlich langsam. Also einfach einen anderen Spielzeitpunkt suchen!


Daher empfehlen wir Detective definitiv zum selber rätseln. Bisher ist es für uns eines der besten Rätselspiele überhaupt!

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